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Peter Pasetti peterpasetti

Autogramm Pasettis - frühe 1980er Jahre.

Peter Viktor Rolf Pasetti wurde am 8. Juli 1916 in München geboren und ist am 23. Mai 1996 in Dießen am Ammersee gestorben. Er war ein deutscher Theater- und Filmschauspieler sowie Synchron- und Hörspielsprecher.

Leben[]

Peter Pasetti wurde 1916 als Sohn des Architekten und Bühnenbildners Leo Pasetti (1882–1937) in München geboren. Zwischen 1934 und 1936 nahm Peter Pasetti Schauspielunterricht und lernte desweiteren Cello- und Klavierspielen und erhielt Gesangsunterricht.

Sein erstes Engagement erhielt er 1936 an der 'Bayerischen Landesbühne'. Es folgten Auftritte in Ingolstadt und Kiel. Seit 1939 war Peter Passeti beim 'Bayerischen Staatsschauspiel' engagiert und spielte nach dem zweiten Weltkrieg von 1947 bis 1979 an den 'Münchner Kammerspielen'. Seit 1949 wirkte er als freiberuflicher Schauspieler auch in Film und Fernsehen. Neben Auftritten in Kinofilmen, war Peter Pasetti öfter in deutschen Vorabendserien, wie 'Der Kommissar', 'Derrick', 'Tatort' und 'Der Alte' zu sehen.

Gerne gab Peter Pasetti den gereiften Charmeur oder den doppelbödigen Gentleman, beschränkte sich jedoch nicht auf diese Rollen, die aufgrund seiner aristokratischen Erscheinung und seiner markant tiefen Stimme und stark artikulierten Sprechweise, wie für ihn gemacht schienen. Peter Pasetti konnte auch die tragischen Rollen spielen oder auch jene, die etwas tragikomisches an sich hatten. Hierzu hieß es in einem Nachruf im Magazin Der Spiegel:

'Die meisten kannten ihn aus dem Fernsehen: ein hochgewachsener Grandseigneur und Charmeur, immer dort präsent, wo echte oder schräge Kavaliere der alten Schule gebraucht wurden. Nur wer dem Sohn eines Münchner Bühnenbildners genauer ins Gesicht sah, entdeckte darin Züge von Bitterkeit und Ironie.'

Peter Pasetti war dreimal verheiratet, zuletzt seit 1968 mit Marianne Swoboda-Pasetti (1927–2013), einer Literaturübersetzerin und Lektorin aus Tschechien.

Peter Pasetti starb 1996 in Dießen am Ammersee an einem Krebsleiden und wurde auf dem Münchner Nordfriedhof beerdigt.

Hörspiel, Hörbuch und Synchronisation[]

Durch seine Gesangsausbildung und das große Stimmvolumen arbeitete Peter Pasetti seit den 40er Jahren auch umfassend als Hörspielsprecher, Rezitator und Synchronsprecher. Im Hörspielbereich ist er vor allem unter den 'Kassettenkindern' als Erzähler beziehungsweise Alfred Hitchcock in der Kinder- und Jugendserie Die drei ??? oder als Bösewicht Skeletor in Masters of the Universe bekannt. Er gab jedoch auch den Sherlock Holmes in mehreren Vertonung der Geschichten Sir Arthur Conan Doyles in den 60er und 80er Jahren.

Innerhalb des Mediums Hörspiel konnte Peter Pasetti sein volles tonales Talent unter Beweis stellen, vom breit und teils ironisch-distinguierten Alfred Hitchcock in Die drei ??? bis zum dumpfen Donnern Skeletors in Masters of the Universe. In zwei Vertonungen von Gisbert Haefs Triumvirat-Reihe bewies Pasetti als Pfarrer Bargmann auch sein Talent für sinistre, schwarzhumorige Rollen.

Obgleich in späteren Jahren stimmlich bereits hörbar angeschlagen, blieb er den drei ??? als Erzähler bis zum Fall Geisterstadt erhalten, die 1995 bei EUROPA in Hamburg aufgezeichnet wurde. Gerüchten zur Folge wurden Pasettis Einsätze von Heikedine Körting bereits am Krankenbett des Schauspielers aufgezeichnet. Die Hörspielproduktion Die Drei ??? - Geisterstadt war zugleich Peter Pasettis letzte Arbeit im Hörspielbereich.

Die Zusammenarbeit mit Frau Körting im Studio begann holprig. In einem Nachruf erinnerte sich die Hörspielproduzentin 1996:

'Die Zusammenarbeit begann ziemlich kompliziert, nach den ersten fünf Minuten hatte ich den Eindruck, als wolle er lieber wieder davongehen. Das lag daran, daß er nicht gut vorbereitet war, und das mußte ich ihm leider sagen. Nach heftigem Disput einigten wir uns dann doch darauf, weiterzumachen. Dann knallte das Mirkophon durch, das Mischpult ging kaputt, Pasetti mußte am Abend wieder in München sein. Was tun? Ich mietete ein anderes Studio und wir fuhren hin. Hier kamen wir uns dann näher und fingen an, uns zu mögen. Als Entschuldigung kam von ihm einige Tage später ein riesiger Strauß roter Rosen und aus der anfangs schwierigen Zusammenarbeit entwickelte sich eine regelrechte Freundschaft, auch mit seiner Frau, die eine fabelhafte tschechische Autorin und Übersetzerin ist.' (Quelle: www.zauberspiegel.de (23.07.2021))

Sein stimmliches Potential wurde auch im Bereich der Film- und Fernsehsynchronisation früh erkannt. Bereits Ende der 40er Jahre stand Peter Pasetti im Synchronstudio. Er lieh seine Stimme dabei vor allem Schauspielern, wie Charles Boyer, Gary Cooper und Orson Welles. Entgegen seiner Besetzung am Theater oder in Film und Fernsehen, wurde Peter Pasetti gerade in jüngeren Jahren im Synchron gerne auf Bösewichte oder in undurchsichtigen und betont männlichen Rollen (Western-Star Gary Cooper) besetzt. Boyer intonierte er so unter anderem wunderbar kalt, berechnend und verschlagen als Gregory Anton in Das Haus der Lady Alquist (1943). Durch seine basslastige, voluminöse Stimme wurde er zudem gerne für stimmgewaltige, stämmigere Schauspieler besetzt, so auch für Raymond Burr (Der rote Falke von Bagdad, 1951) und Welles, den Peter Pasetti unter anderem als mongolischer General Bayan in Die schwarze Rose (1950) sehr brummig und nachdrücklich synchronisierte.

Seit den 50er Jahren gingen Pasettis Arbeiten im Synchron merklich zurück. Vermutlich konzentrierte sich der freiberufliche Schauspieler auf andere Tätigkeitsbereiche, die zunehmende unverkennbare Markanz seiner Stimme, und ein damit einhergehender Rückgang der Wandlungsfähigkeit, mag ebenso zu einem Rückgang in seiner Auftragslage in der Filmsynchronisation geführt haben. Zu einer seiner letzten Rollen zählte die Synchronisation des tschechischen Schauspielers Vlastimil Brodský als augenzwinkernd-aristokratischen König Hyazinth im TV-Mehrteiler Die Märchenbraut (1979). Seine letzte Rolle dürfte die des Lords Kilmarnock, gespielt von James Cossins, im TV-Mehrteiler Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull von 1981 gewesen sein. In dieser Rolle ging er noch einmal ganz in der Rolle des adeligen, leicht ironischen Gentleman auf.

Filmografie (Auswahl)[]

  • 1941: Venus vor Gericht
  • 1948: Der Herr vom anderen Stern
  • 1948: Die kupferne Hochzeit
  • 1949: Du bist nicht allein
  • 1950: Clivia
  • 1950: 0 Uhr 15, Zimmer 9
  • 1951: Sensation in San Remo
  • 1952: Heimweh nach Dir
  • 1953: Geh mach dein Fensterl auf
  • 1953: Jonny reitet nach Nebrador
  • 1953: Eine Nacht in Venedig
  • 1953: Der rote Prinz
  • 1954: Verliebte Leute
  • 1954: Dein Mund verspricht mir Liebe
  • 1954: Drei vom Varieté
  • 1954: Clivia
  • 1954: Mädchen mit Zukunft
  • 1955: Der Frontgockel
  • 1957: Spielbank-Affäre
  • 1959: Es ist soweit
  • 1960: Am grünen Strand der Spree
  • 1964: Die Zeit der Schuldlosen
  • 1963: Der Hexer
  • 1964: Das Kriminalmuseum
  • 1966: Leben wie die Fürsten
  • 1966: Jakobowski und der Oberst
  • 1967: Das Kriminalmuseum
  • 1968: Das Kriminalmuseum
  • 1969: Palace-Hotel
  • 1970: Trauer muss Elektra tragen
  • 1970: La Pacifista
  • 1971: Der Kommissar
  • 1971: Und Jimmy ging zum Regenbogen
  • 1972: Alexander Zow
  • 1974: Der Kommissar
  • 1974: Der kleine Doktor
  • 1975: Derrick
  • 1977: Das Chinesische Wunder
  • 1977: Der Alte
  • 1977: Tatort
  • 1978: Derrick
  • 1980: Der Alte
  • 1982: Derrick
  • 1983: Die Rückkehr der Zeitmaschine
  • 1983: Smaragd
  • 1984: Der Alte
  • 1985: Die Geschichte vom guten alten Herrn und dem schönen Mädchen
  • 1985: Die Schwarzwaldklinik
  • 1986: Abschiedsvorstellung
  • 1986: Teufels Großmutter
  • 1988: Schwarz-Rot-Gold
  • 1990: Derrick
  • 1991: Der Alte
  • 1992: Derrick

Hörspiele (Auswahl)[]

  • 1960: Katjuscha
  • 1963: Silberstrahl
  • 1966: Der Hund von Baskerville
  • 1968: Das letzte Problem
  • 1968: Das leere Haus
  • Gisbert Haefs: Das Triumvirat
  • Die drei ??? (als Erzähler)
  • Masters of the Universe (als Skeletor)
  • Airwolf
  • Asterix
  • Sherlock Holmes & Doctor Watson - Die größten Fälle
  • Sherlock Holmes

Auszeichnungen[]

  • 1976: Schwabinger Kunstpreis
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